Media Markt: Wie blöd ist das Konzept wirklich?

Wie blöd ist das Konzept wirklich?
Erscheinungsjahr: 2011
Gewicht: 487 gr
Von Cleve, Jürgen

Ich bin doch nicht blöd!
Dieser Slogan gilt heute als Synonym für eine ganze Gesellschaft, die auf den Preis, zugleich aber auch auf das Erfolgskonzept von Discountern wie Media Markt, IKEA, Aldi und anderen vertraut. Media Markt ist auch die Geschichte vom kleinen bayerischen Familienunternehmen zum Marktführer in Europa, 14 Vertretungen im Ausland und über 56 000 Mitarbeitern weltweit.
Welche Schachzüge stecken hinter diesem Erfolg und dieser Einflussnahme auf den mündigen Konsumenten von heute? Warum konnte sich die Botschaft des berühmten Werbejingles bis heute anhaltend bewahren?

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3 Responses to Media Markt: Wie blöd ist das Konzept wirklich?

  1. Fuchs Werner Dr says:

    7 von 8 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:

    Eher Festschrift als die erhoffte kritische Analyse, 28. Februar 2011

    Von Fuchs Werner Dr (Zug Schweiz) – Alle meine Rezensionen ansehen
      

      

      

    Rezension bezieht sich auf: Media Markt: Wie blöd ist das Konzept wirklich? (Gebundene Ausgabe)

    Die beiden Firmengründer Leopold Stiefel und Walter Gunz vermittelten dem Autor über viele Jahre das Gefühl, ein Teil ihrer Media Markt-Familie zu sein. Und dafür dankt ihnen Jürgen Cleve gleich zu Beginn seines Buches herzlich. Das größte Dankeschön ist dann allerdings seinen Halstenbekern vorbehalten, mit denen Cleve große Erfolge feiern durfte. Ein Buch mit Dankesreden zu beginnen, ist legitim und nichts Außergewöhnliches. Aber all die Würdigungen danach erinnerten mich eher an eine Festschrift als an den versprochenen Blick hinter die Kulissen. Skeptisch macht mich auch die Bemerkung, dass der Leser kein gestochen scharfes Bild von Media Markt erwarten dürfe, weil sich der Autor seinem ehemaligen Arbeitgeber gegenüber loyal verhalten wolle. Das erste Kapitel gehört ganz den Gründern von Media Markt, Helge und Erich Kellerhals, Leopold Stiefel und Walter Gunz. Da Zitate offenbar zu den Markenzeichen von Leopold Stiefel gehören, lautet die Überschrift eines Unterkapitel “Lächle mehr als andere”. Ganz so friedfertig und locker geht es natürlich bei Media Markt und Saturn nicht immer zu. Aber wie wir im Laufe des Buchs erfahren, sorgt ein Heer von Juristen dafür, dass öffentliche Kritik an diesen Branchenriesen eher selten ist. Das scheint Jürgen Cleve nicht groß zu stören, entschuldigt er juristische Drohgebärden und Abmahnungen doch als legitime Revierverteidigung. Wir die Idee Media Markt geboren wurde, lesen wir im zweiten Kapitel, in dem auch die Philosophie des Unternehmens und dessen kämpferischen Aussendarstellung näher erläutert werden. Mehr in die Details geht es im folgenden Kapitel, überschrieben mit “Das Konzept”. Wie es funktioniert und auf welchen Grundpfeilern es steht, erklärt Jürgen Cleve in Worten, die auch Leser ohne betriebswirtschaftliches Vorwissen verstehen. Da Media Markt mit seinem phänomenalen Wachstum für großes Aufsehen in der Wirtschaftswelt sorgte, kam es schon bald zu einer Beteiligung der Kaufhof Warenhaus AG und schließlich zu einer Verschmelzung mit Metro Cash & Carry. Dass dies nicht ohne Auswirkungen auf die Firmenkultur bleiben konnte, ist jedem Leser klar, wird aber nur am Rande erwähnt. Der eigentliche Handelskrieg wird dann im fünften Kapitel beschrieben, wobei der Leser auch hier nicht mit allzu vielen Insiderinformationen rechnen darf. Dass die Überschrift des sechsten Kapitels “Die Motivationsmaschine” lautet, betrachte ich schon fast als Freud’schen Versprecher. Denn eigentlich soll das beschriebene System überhaupt nicht an eine Maschine erinnern. Tut es aber. Zumindest mich. Wie “Saturn” zur Familie stieß und welchen Stellenwert diese Tochter in Zahlen einnimmt, ist Gegenstand des siebten Kapitels. Und was die Unternehmensgruppe mit 480 Millionen Euro pro Jahr an Werbung macht, erfahren wir danach. Kreativität in Ehren, aber wer solche Beträge einsetzen kann, sorgt selbst mit weniger gelungenen Werbemaßnahmen für Aufsehen. Wie sagt die Hirnforschung so schön? Durch dauernde Wiederholung wird auch Unsinn zu Sinn. Als Branchenvertreter fand ich dieses Kapitel trotz mangelndem Tiefgang eines der interessantesten. Danach folgen noch Kapitel über Unterhaltungselektronik, Feindbilder wie Aldi und die Möglichkeiten des Online-Vertriebs. Und vor dem Literaturverzeichnis und dem Register das äußert sich Jürgen Cleve in einem Epilog noch zum überraschenden “Austritt” von Walter Gunz. Mein Fazit: Sicher kein Enthüllungsbuch, wie wir es über andere Unternehmen kennen. Das darf man von einem Autor auch nicht erwarten, der seine Leser gleich zu Beginn darauf aufmerksam macht, dass ihm seine Loyalität zum Unternehmen das Zeichnen gestochen scharfer Bilder verbietet. Wer eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Unternehmensgruppe erwartet, wird meine Viersternebewertung kaum teilen. Begründen lässt sie sich mit der Exklusivität, existieren doch bisher nur Beiträge in Fachzeitschriften, Tageszeitungen und Online-Diensten. Jürgen Cleve fasst diese zusammen und ergänzt sie durch eigene Betrachtungen und Erlebnisse.

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  2. grondster says:

    5 von 6 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:

    Boah, bin ich geil, 19. Mai 2011

    Von grondsterAlle meine Rezensionen ansehen

    Rezension bezieht sich auf: Media Markt: Wie blöd ist das Konzept wirklich? (Gebundene Ausgabe)

    Die Frage auf dem Titel ist gut: “Wie blöd ist das Konzept wirklich?” Allerdings hat Jürgen Cleve nicht vor, sie zu beantworten. Als Gründer und Leiter eines Media Markts findet er das Konzept richtig – geil. Interessant ist seine Lobpreisung vor allem, um sich der Denke von Managern wie Cleve zu nähern. Da gibt es einige Überraschungen. Zum Beispiel ist alle Kritik von außen per se ungerechtfertigt. Und wenn einer am Boden liegt, dann darf man auch mal nachtreten. Denn nur der Stärkste überlebt, und das ist nun mal Media Markt. Man könnte Cleve einen Mangel an Reflexion vorwerfen, wäre nicht gerade dieser Mangel das einzig Interessante an diesem Buch.

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  3. M. Deja says:

    1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:

    Fuer Outsider interessant…, 12. Juni 2011

    Von M. Deja (Mannheim) – Alle meine Rezensionen ansehen
      

    Rezension bezieht sich auf: Media Markt: Wie blöd ist das Konzept wirklich? (Gebundene Ausgabe)

    Fuer Leute, die nicht viel ueber Media Markt wissen, ist es sicher eine sehr interessante Lektuere. Fuer Insider steckt aber auch gar nichts wirklich Neues drin. Juergen Cleve schreibt artig, lobt Konzept und Company und eckt in keinster Weise an. Muss er auch nicht. Was ich mir nur gewuenscht haette, waeren mehr aufregende Geschichten aus den Gruendertagen. Beispielsweise die legendaeren Besuche des Leopold Stiefel in den Maerkten, konkrete Beispiele und Aktionen gegen Wettbewerber. Das Buch liest sich gut und glatt, manchmal etwas steril. Etwas mehr aus der Autobiographie der Gruender waere auch interessant gewesen. Ein gutes Beispiel fuer das was ich meine, liefert das Buch “Built from Scratch” der Home Depot Gruender Bernie Marcus und Arthur Blank. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine sehr gut gelungene Darstellung, die die Unternehmensentwicklung gut wiedergibt und zusammenfasst. Fuer Aussenstehende sehr interessant, wenn sie mehr Einblick nehmen wollen. Fuer Bewerber und natuerlich auch fuer Wettbewerber…

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